Deutschland hat gewählt. CDU und SPD sondieren eine neue Bundesregierung, die spätestens zu Ostern stehen soll. Das Thema Bildung hat im Bundestagswahlkampf eine untergeordnete Rolle gespielt und lief teils unterhalb der Wahrnehmungsschwelle. Grund zur Hoffnung macht das dieser Tage angekündigte neue Sondervermögen für Infrastruktur, das auch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur verspricht. Wie viel davon wirklich spürbar bei den Schulen und insbesondere den Schulträgern, die auf kommunaler Ebene für die Infrastruktur zuständig sind, tatsächlich ankommen wird, bleibt abzuwarten. Die Rolle der Schulträger und Kommunen gilt es in jedem Fall zu stärken und sie eng in die weiteren Prozesse einzubeziehen.

Aber: Geld allein ist nicht alles. Gerade zur gelingenden Gestaltung der digitalen Transformation des Schulsystems gilt es, messbare, wirkungsorientierte Ziele in den Blick zu nehmen. Für die Erreichung dieser Ziele ist ein gemeinsames Zielbild, wohin wir Bildung in der Kultur der Digitalität entwickeln wollen, unerlässlich. Dafür leisten wir mit unserer Arbeit gerne weiterhin einen Anteil und bauen mit unseren Angeboten Brücken zwischen den Akteur:innen, um dieses Zielbild gemeinschaftlich auszuhandeln.

Die Herausforderungen im Schulsystem sind groß. Das hat uns zuletzt die Studie ICILS 2023 (International Computer and Information Literacy Study 2023) noch einmal allen vor Augen geführt. Doch aus den Herausforderungen und Studienergebnissen lässt sich viel lernen und in zielorientiertes Handeln übersetzen. Darüber diskutieren wir noch bis Anfang April gemeinsam mit vielen Expert:innen in unserer Online-Veranstaltungsreihe Spotlight BD. Schon morgen geht es weiter! (Alle Termine und die Aufzeichnung der ersten Ausgabe finden Sie weiter unten.)

Nicht zuletzt dürfen wir auch das bigger picture nicht aus dem Blick verlieren: Die Welt ist in Aufruhr. Die Demokratie steht unter Druck. Der Digital Divide wächst und es gibt weiterhin erhebliche Bildungsungleichheiten. Die digitale Transformation ist hier ein Katalysator, der in beide Richtungen ausschlagen kann. Die übergeordnete Aufgabe sollte es daher nun sein, unsere digitale Souveränität auf allen Systemebenen zu stärken. Wir freuen uns darauf, darüber mit Ihnen am 24. und 25. September 2025 bei der neunten Konferenz Bildung Digitalisierung (KonfBD25) unter dem Motto POWER UP – Souverän für die digitale Transformation zu diskutieren. In den letzten Tagen haben wir die Beiträge aus dem Call for Participation ausgewählt – es wird Sie ein großartiges Programm bei unserer Leitkonferenz für Schule in der Kultur der Digitalität erwarten! Sollten Sie einen Beitrag eingereicht haben, bitten wir noch um einen kleinen Moment Geduld. Ab dieser Woche versenden wir die Zu- und Absagen. Spätestens bis zum 31. März 2025 sollten Sie eine Rückmeldung von uns erhalten. Wenn Sie an der KonfBD25 teilnehmen möchten, streichen Sie sich gerne den 16. April 2025 bunt im Kalender an, wenn wir die erste Anmeldephase starten und das Programm veröffentlichen.

Was es sonst noch Neues aus unserer Arbeit zu berichten gibt, erfahren Sie in unserem heutigen Newsletter. Wir wünschen Ihnen eine schöne Lektüre!

• Wie können wir die digitale Transformation der gesamten Gesellschaft voranbringen? Die Initiative D21 legt dazu digitalpolitische Forderungen vor, was Staat und Gesellschaft in der Kultur der Digitalität brauchen. Dabei fordern sie ganz zentral: Digitale Kompetenzen müssen in der Breite gestärkt werden. (YH)
• KI in der Bildung ist paradox: Sie kann beispielsweise eine enorme Arbeitserleichterung für Lehrkräfte sein, gleichzeitig aber auch einen Mehraufwand für die Einarbeitung bedeuten. Wie diese und acht weitere Paradoxien von KI in der Bildung aufgelöst werden können, skizziert Joscha Falck für die Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung. (ES)
• Die Nutzung von Social Media für die politische Bildung nimmt für Jugendliche einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Das Deutsche Schulportal hat exemplarisch zwei Jugendliche vor der Bundestagswahl gefragt, wie sie soziale Medien für die Informationsbeschaffung nutzen. (ES)
• Die Bildung von morgen können wir nur gestalten, wenn wir schon heute damit beginnen. Der Bitkom e. V. nimmt das zum Anlass, um Forderungen, Visionen und Konzepte zur zukunftsfähigen, digitalen Bildung an deutschen Schulen vorzulegen. Unter anderem brauche es eine veränderte Zusammenarbeit in der Bildungsverwaltung und ein „Update“ für den Lehrkraftberuf. (YH)
• CC Bye, Bye? Creative-Commons-Lizenzen können bisweilen als Labyrinth erscheinen. Wer dadurch schon kurz davor ist, das Labyrinth zu verlassen, sollte nicht zu früh aufgeben: Der Leitfaden „Open Content. Navigating Creative Commons Licenses“, herausgegeben von Wikimedia Deutschland und der Deutschen UNESCO-Kommission, bietet Informationen, was freie Lizenzen sind und wie man sie nutzen kann, um Inhalte frei zugänglich zu machen. (YH)
• Handyverbot in Schulen – ja oder nein? Die Frage wird aktuell nicht nur in Deutschland kontrovers diskutiert, andere europäische Länder wie Dänemark, Österreich oder Luxemburg planen entsprechende Verbote. Auch der letzte Community Call des Kompetenzverbund lernen:digital hat sich mit dieser Frage beschäftigt. Aber was sagt eigentlich die Studienlage? Das Deutsche Schulportal hat die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst. (PB)
• Demokratie lernen in Ilios, der Modellstadt für Toleranz? Das Handyspiel „Das Ilios Experiment” der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus vermittelt Kindern und Jugendlichen auf spielerische Weise demokratische Werte wie Toleranz und Teilhabe vermitteln. Ein Feature des Deutschlandfunks aus der Sendung „Campus & Karriere” beleuchtet die Potenziale des Spiel und warum die Weiterentwicklung und Verbreitung des Spiels aktuell gefährdet ist. (PB)
• Die Konferenzreihe „OER im Blick“ findet am 13. und 14. Mai 2025 in der einstigen Hochburg der deutschen Philosophie statt. Die Veranstaltung ist für die Anreise natürlich Grund genug: Unter dem Motto „Back to basics“ können Interessierte darüber diskutieren, welche Rollen und Aufgaben OER und OEP im Lichte aktueller bildungspolitischer und gesellschaftlicher Herausforderungen übernehmen können. (YH)
• So wird Lernen zum Kinderspiel: Gaming ist Kulturgut und Videospiele mittlerweile fester Bestandteil der Lebensrealität vieler Menschen. Wie die Potenziale von Games auch in pädagogischen Settings erschlossen werden können, diskutiert Axel Dorloff mit seinen Gästen im rbb24 Inforadio. (ES)